Remis reicht nicht: Schanzer verlieren den Kampf um den Klassenerhalt

Umkämpfte Partie: Am Ende wurde der Einsatz der Schanzer nur mit einem Punkt belohnt. (Foto: Bösl/KBUMM)

Remis reicht nicht: Schanzer verlieren den Kampf um den Klassenerhalt

13. Mai, 2017 17.30 Uhr

Großer Kampf im Schwarzwald-Stadion: Der FC Ingolstadt 04 und der SC Freiburg trennten sich mit 1:1 nach einer hochintensiven Partie. Damit holte der FCI zwar einen Zähler, doch durch einen Sieg des FSV Mainz 05 (4:2 gegen Frankfurt) und einem Remis des Hamburger SV (1:1 gegen Schalke) ist der Klassenerhalt für die Schanzer nicht mehr möglich. Besonders bitter: Der eigentliche Siegtreffer der Schalker gegen die Hamburger, die selbst in der Nachspielzeit ausglichen, zählte nicht. Die Schanzer müssen nun den Gang in zurück in die 2. Bundesliga antreten und möchten sich bei allen Fans und Unterstützern für zwei wundervolle Jahre bedanken!
Im Vergleich zum vergangenen Spieltag, als sich die Schanzer ein 1:1 gegen Bayer Leverkusen erkämpften, nahm Cheftrainer Maik Walpurgis eine Änderung vor: Roger rückte ins defensive Mittelfeld und ersetzte Max Christiansen.

Gute Anfangsphase der Schanzer

Die erste Gelegenheit gehörte prompt dem FCI: Nach einer geklärten Ecke kam Suttner an den Ball und flankte an die Strafraumgrenze, wo Pascal Groß mit seinem Abschluss an SCF-Keeper Schwolow scheiterte (2.). Auch allgemein waren die Schanzer in den Anfangsminuten das aktivere Team, standen hoch, attackierten und setzten die Gastgeber unter Druck.


Vollster Einsatz für den Liga-Erhalt: Kapitän Marvin Matip (Foto: Bösl / KBUMM)

Diese versuchten mit Kontern zu antworten, doch die Dreierkette um Kapitän Marvin Matip antizipierte mehrmals sehr gut. Da sich aber auch die Breisgauer im Spiel gegen den Ball stabilisieren konnten, entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Nach einem Ballgewinn in der Nähe des Freiburger Sechzehners war es dann erneut Pascal Groß, der eine Gelegenheit für die Gäste verbuchte, sein Schlenzer aus zentraler Position landete aber neben dem Tor (15.). Mathew Leckie setzte sich vier Minuten später gegen drei Mann auf dem linken Flügel durch, seinen Abschluss aus spitzem Winkel parierte Schwolow aber mit dem Fuß.

Im Gegenzug musste Marvin Matip alles riskieren, da Niederlechner nach einem langen Ball plötzlich frei vor Hansen auftauchte. Der Schanzer Kapitän konnte den Ball aber mit einer starken Grätsche noch klären (20.). Das Spiel nahm wieder an Intensität zu und beide Teams versuchten noch vor der 30-Minuten-Marke die Führung zu erzielen. Brégerie verbuchte nach einem Standard in Minute 25 auch die nächste Chance dafür, brachte das Spielgerät aber nicht auf das Tor.

Freiburg trifft mit erstem Abschluss – Schanzer antworten kurz vor der Pause

Aus dem Nichts fiel dann plötzlich die Führung für die Gastgeber: Niederlechner verlängerte einen weiteren langen Ball für Philipp, der eiskalt vollstreckte (31.). Der unglückliche Treffer zeigte seine Wirkung, gab dem SC Selbstvertrauen und setzte die Schanzer weiter unter Druck. Doch die Walpurgis-Elf zeigte, was in ihr steckt und kämpfte sich zurück. Tisserand drang mit einem energischen Dribbling in den Freiburger-Strafraum ein, scheiterte noch am Keeper, doch Darío Lezcano war zur Stelle und konnte nach dem Abpraller per Kopfball ausgleichen (44.).

Kurz vor dem Pausenpfiff sah Florent Hadergjonaj die erste Gelbe Karte der Partie, nachdem er einen langen Ball mit einer Grätsche abfangen wollte, dabei aber auch Niederlechner traf. Mit dem weitestgehend leistungsgerechten Unentschieden ging es anschließend in die Kabine.

Der zweite Durchgang startete mit einem Paukenschlag: Niederlechner tankte sich den Strafraum, Hansen klärt stark und den Nachschuss blockt Niederlechner, im Abseits stehend, selbst (47.). Nach einem Standard mussten die Schanzer gleich mehrmals blocken, schafften es aber dreimal rechtzeitig dazwischen zu gehen (49.). Insgesamt kamen die Gastgeber jedoch sehr gut aus der Kabine und verbuchten in vier Minuten mehr Torschüsse, als im kompletten ersten Durchgang. Dann waren wieder die Schanzer dran: Leckie setzte sich hervorragend gegen Kempf durch, scheiterte aber von halbrechts an Schwolow (52.). War nach dem Spiel als Psychologe gefragt: Trainer Maik Walpurgis (Foto: Bösl / KBUMM).

Die Walpurgis-Elf war nun wieder präsenter und Lezcano hätte nach einem Hadergjonaj-Pass von der Grundlinie beinahe seinen zweiten Treffer erzielt, doch in letzter Sekunde war ein Abwehrbein zur Stelle und klärte (56.). Die Schanzer blieben dran: Sowohl Suttners Schuss aus der Distanz (60.), als auch Cohens Kopfball (61.) konnten pariert werden. Dann brachte Walpurgis frisches Blut ins Spiel, nahm Roger (sah kurz zuvor Gelb) sowie Hadergjonaj vom Feld und brachte Morales und Kittel (62.). Die Schlagzahl blieb hoch und Suttner war erneut gefährlich, diesmal per Standard, der jedoch sein Ziel nicht fand (65.).

Dann war es wieder Cohen, der toll freigespielt wurde, aber die Führung knapp verpasste (66.).Viele Chancen, aber kein SiegerDer FCI riskierte nun mehr, belohnte sich auch mit Chancen, aber nicht mit Toren. Gleichzeitig blieben die Gastgeber gefährlich und lauerten auf Konter. Lezcano sah in Mintue 69 die dritte Gelbe Karte als er gegen Kempf zu spät kam. Dann bekam mit Manuel Gulde auch der erste Freiburger den Gelben Karton gezeigt, als er den durchstartenden Lezcano stoppte. Den fälligen Freistoß schoss Sonny Kittel, doch Abrashi wehrte den Ball mit seinem Gesicht ab (73.). Mit der Schlussviertelstunde stieg die Anspannung merklich und beide Teams wollten nicht zu viel riskieren und die Partie am Ende gar verlieren. Dementsprechend galt es, die richtige Balance zu finden.

Der eingewechselte Stenzel verbuchte dabei in der 81. Minute eine gute Chance für die Gastgeber, seinen Kopfball hielt Martin Hansen aber sicher. Anschließend wieder der FCI: Matip und Morales (83.) kamen zu Abschlüssen. Auch Groß scheiterte mit einem Linksschuss am überragenden Freiburger Schlussmann (87.). Durch einen Grifo-Freistoß verbuchte der SCF noch eine letzte Chance, doch der Lucky Punch wollte keinem Team mehr gelingen. Aufgrund der Ergebnisse auf den anderen Plätzen ist der Klassenerhalt für den FC Ingolstadt 04 nicht mehr zu realisieren und das kommende Heimspiel am letzten Spieltag gegen den FC Schalke 04 (20. Mai, 15.30 Uhr) wird somit nicht zum erhofften absoluten Endspiel.

FC Ingolstadt 04: Hansen – Tisserand, Brégerie, Matip – Suttner (87. Jung), Cohen, Roger (62. Morales), Hadergjonaj (62. Kittel) – Leckie, Groß – Lezcano

SC Freiburg: Schwolow – Günter, Gulde, Kempf, Ignjovski – Bulut (57. Grifo), Abrashi, Höfler (C), Haberer – Philipp (74. Stenzel), Niederlechner (63. Petersen)