Schanzerinnen nach Erfolg in Köln weiterhin zweitklassig

Nach dem Schlusspfiff in Köln kannte der Jubel keine Grenzen mehr (Foto: INkognito Ingolstadt).

Schanzerinnen nach Erfolg in Köln weiterhin zweitklassig

Nach einem Last-Minute-Auswärtssieg der Schanzerinnen bei der Zweitvertretung des 1. FC Köln und der gleichzeitigen Niederlage des SC Freiburg II feierten unsere Frauen am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt. Lisa Ebert sorgte mit einem Doppelpack (66., 90.) für den umjubelten 2:1-Erfolg in einer umkämpften und spannenden Partie. Das Team von Miren Catovic geht in der neuen Saison 2023/24 damit bereits in ihre fünfte Spielzeit der 2. Frauen-Bundesliga.

Die Schanzerinnen begannen aggressiv, pressten früh und versuchten gleich, den Spielaufbau des Tabellenvorletzten zu stören. In der zehnten Minute spielte Nina Penzkofer Rebecca Villena frei, die jedoch regelwidrig gestoppt wurde. Lisa Ebert trat zum fälligen Freistoß an, setzte die Kugel aber deutlich über das Gehäuse. Auch Penzkofers Hereingabe eine Minute später fand keinen Abnehmer. Defensiv standen die Ingolstädterinnen gut und ließen die Kölnerinnen kaum vor das eigene Tor kommen. So gelang der erste Schussversuch auf das Gäste-Tor erst in der 21. Minute durch Leonie Krump. Die Oberbayern agierten insgesamt oft zu hektisch und konnten ihre Feldüberlegenheit zunächst nicht in Tore ummünzen. In der 31. Minute bot sich Penzkofer nach einem gelungenen Spielzug die Möglichkeit zur Führung, doch ihr Abschluss blieb zu harmlos. Im weiteren Verlauf ergaben sich kaum Torraumszenen, sodass es beim 0:0 zur Pause blieb. "Wir haben defensiv nichts zugelassen, waren überlegen, haben aber im letzten Drittel zu nervös agiert", lautete das Halbzeitfazit von FCI-Coach Miren Catovic.

Nach Wiederanpfiff gehörte den Schwarz-Roten die erste Möglichkeit nach einer Hereingabe von Lea Wolski, doch Alina Mailbecks Abschluss wurde geblockt und Wolskis Nachschuss zur Ecke geklärt (47.). Leni Fohrers Freistoß zwei Zeigerumdrehungen später landete ebenfalls nicht im gegnerischen Gehäuse. Die FCI-Frauen waren jetzt präsenter und erhöhten den Druck, leisteten sich aber auch einige Fehlpässe im Spielaufbau. Dennoch erarbeiteten sie sich nun deutlichere Möglichkeiten als im ersten Durchgang - wie in der 54. Minute, als Villena an FCK-Keeperin Alma Demiri scheiterte und der anschließende Kopfball von Samantha Stiglmair nur die Querlatte traf. Auch Anna-Lena Fritz vergab nach einer Ecke (60.), die kurz zuvor eingewechselte Sarah Schauer ließ sich abdrängen (61.). Die Domstädterinnen kamen in dieser Phase nun gar nicht mehr zum Zug, es spielte nur noch der FCI. Die nächste Chance für die Gäste ergab sich nach einem Foul an Penzkofer nahe der Strafraumgrenze, doch Mailbecks Freistoß wurde zur Ecke geklärt. Die ebenfalls neu ins Spiel gekommene Paula Vidovic trat an – und diesmal passte Eberts Kopfball zum erlösende 1:0 (66.).

Das Catovic-Team machte weiter, wollte nachlegen und die drei Punkte nach Hause holen. In der 71. Minute lief Penzkofer nach guter Vorarbeit von Wolski und Schauer alleine aufs Tor, scheiterte aber an der Torfrau. Dann wurde es auf einmal doch noch brenzlig für die Donaustädterinnen, als Daum eine Kölner Hereingabe (73.) nur mit Mühe klären und sich gegen Daria Collas ganz lang machen musste (78.). Und plötzlich war es passiert: Nach einem Pass von Nina Marie Zimmer glich Collas in der 83. Minute zum 1:1 aus. Catovic stellte um, beorderte Ebert nach vorn – und die hatte zwei Minuten später gleich eine gute Möglichkeit, wurde aber gestoppt. In der 88. Minute überschlugen sich dann die Ereignisse. Schauer wurde nach dem Zuspiel von Penzkofer im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht: Rote Karte für Sophie Alice Profé und Elfmeter für die Schanzerinnen waren die Folge. Ebert trat an und verwandelte zur 2:1-Führung aus Ingolstädter Sicht. Die Rheinländerinnen konnten in der Folge nichts mehr entgegensetzen, sodass es beim knappen wie auch verdienten Vorsprung für die Schwarz-Roten blieb.

"Wir waren in der zweiten Hälfte sehr dominant und haben verdient die Führung erzielt. Über 90 Minuten gesehen ging der Sieg auf jeden Fall in Ordnung", meinte Catovic. "Es war schon enorm, wie viel Emotion, Druck und Nervosität zuletzt auf der Mannschaft und uns Trainern lag. Jetzt können wir entspannt in die letzte Begegnung gegen Bayern gehen", sagte der Coach nach dem Spiel erleichtert.

Denn die FCI-Frauen bauten damit einen Spieltag vor Schluss den Vorsprung auf vier Punkte auf den SC Freiburg II aus. Die Breisgauerinnen verloren ihr Spiel am späteren Nachmittag mit 1:3 bei Eintracht Frankfurt II. Somit zählen die Donaustädterinnen auch im kommenden Jahr im deutschen Unterhaus an den Start gehen. Zum Saisonabschluss kommt am 29. Mai (Mo., 14.00 Uhr) der FC Bayern München II ins MTV-Stadion.

Von Sabine Kaczynski (Donaukurier)

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